Namhafte Unternehmen engagieren sich in einem Lehrlingsprojekt des BFI Wien
Namhafte Unternehmen engagieren sich in einem Lehrlingsprojekt des BFI Wien
16 Mentorinnen und Mentoren, 16 Peers, 16 Lehrlinge, vier Trainerinnen und Trainer, sechs Unternehmen, ein gemeinsames Ziel: Vernetzung über verschiedene Branchen und Hierarchien hinweg. Am 30.1.2014 fand der erste Tagesworkshop des Lehrlings-Crossmentoring des BFI Wien statt. Bis März 2015 werden sich nun Lehrlinge, Peers – junge Menschen, die erst vor kurzem selbst die Lehrabschlussprüfung absolviert haben –, Mentoren und Mentorinnen aus den Unternehmen A1, BFI Wien, Flughafen Wien, REWE International AG, Unicredit Bank Austria, sowie der Wiener Städtische Versicherung in bunt durchmischten Dreierteams in regelmäßigen Abständen treffen, austauschen und vernetzen. Darüber hinaus erwartet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein spannendes Zusatzprogramm, das von „Persönlichkeitsentwicklungsseminaren mit Funfaktor“ und Kochworkshops für die Lehrlinge bis hin zum gemeinsamen „Business-Ethik und Etikette“-Workshop mit Benimm-Experten Thomas Schäfer-Elmayer für alle 48 Teilnehmerinnen und Teilnehmer reicht.
Spannende Generationenvernetzung
„Ich hoffe, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach dem Lehrlings-Crossmentoring des BFI Wien zur Erkenntnis kommen, dass branchen und hierarchieübergreifende Kontakte spannend, produktiv und vorurteilsabbauend sind und dass wir alle, unabhängig von Alter und Position, von jedem etwas lernen können“, steckt Dr. Valerie Höllinger, Geschäftsführerin des BFI Wien die Ziele für die erste Auflage des Lehrlings-Crossmentorings hoch.
Das duale Ausbildungssystem schafft es, dass Österreich derzeit in Europa hinter Deutschland (ebenfalls ein Land mit dualem Ausbildungssystem) die zweitniedrigste Jugendarbeitslosigkeit hat und mit 8,6% nach Eurostat-Berechnung deutlich unter der Hälfte des EU-Durchschnitts (23,6% / Stand November 2013) liegt. „Die Ausbildung von Lehrlingen ist abgesehen von der fachlichen Komponente sowohl für das Unternehmen als auch für die Lehrlinge selbst aber eine besondere Herausforderung: Auf beiden Seiten bestehen Erwartungen – aber auch Fragen, Wünsche und sogar Zweifel, ob die Ausbildungszeit ‚gewinnbringend‘ und erfolgreich sein wird“, schildert sie die psychologischen Rahmenbedingungen der Lehrlingsausbildung.
„Oft getraut man sich diese Fragen – aus Angst vor Konsequenzen – nicht zu stellen. Hier im Lehrlings-Crossmentoring des BFI Wien ist aber genau der Ort, wo man diese Fragen stellen, seine Zweifel äußern und seine Erfahrungen teilen kann. Ohne Konsequenzen – ohne Angst – ohne Scheu.“ Ziel des Lehrlings-Crossmentorings sei es daher, zum einen die Bedeutung der Lehrlinge und der Lehrberufe hervorzuheben. „Zum anderen soll den jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Weiterbildung und Kontakte angeboten werden, die die Lehrbetriebe selbst vielleicht nicht in diesem Ausmaß anbieten können“, kommentiert Höllinger das Programm.
Hans Steiner, Gründer der „First International Apprentice Academy“ – eine Vermittlungsplattform für Lehrlinge aller Branchen – und als Trainer permanenter Begleiter des Lehrlings-Crossmentorings, sieht die Initiative des BFI Wien als einmalige Chance für alle Beteiligten: „Wann haben junge Menschen schon die Chance, sich mit Top-Führungskräften zusammenzusetzen, das Networking professionell zu erlernen und auch noch berufliche Erfahrungen zu sammeln?“ Aber auch die „Arrivierten“ könnten seiner Meinung nach viel aus dem Programm mitnehmen: „Jugendliche leben nicht, wie vielfach unterstellt, in einem Wertevakuum, sie haben jedoch traditionelle Werte sozusagen ‚umgewertet‘. Hier sehe ich für unsere Mentorinnen und Mentoren ein großes Feld zur persönlichen Weiterentwicklung. Diese Lernfelder bieten ihnen neue Möglichkeiten und Sichtweisen für ihre Arbeit im eigenen Unternehmen.“
Die Erwartungshaltung von Lehrlingen, Peers, Mentorinnen und Mentoren ist dementsprechend hoch. Thomas Fischer, im Geschäftskundenbereich des BFI Wien tätig und Peer in der Erstauflage des Lehrlings-Crossmentorings: „Ich finde, Mentoring ist nicht nur eine sehr gute Möglichkeit, eine andere Branche kennenzulernen, von den routinierten Führungskräften zu lernen und seine eigenen Erfahrungen aus der Lehre an die nächste Generation Lehrlinge weiterzugeben, sondern auch ein psychologisch wichtiges Werkzeug: Durch das Dreiergespann Mentor-Peer-Lehrling bekommt man – neben dem Chef oder der Chefin – eine weitere erfahrene Bezugsperson an die Hand, um Fragen zu stellen, Neues zu lernen und sich über den Arbeitsalltag oder längerfristige Ziele auszutauschen“.
Über das Lehrlings-Crossmentoring am BFI Wien:
Unter dem Motto “Meister statt Master” steht die persönliche Entwicklung von Lehrlingen im Zentrum dieses Projekts, um einen wirksamen Beitrag zur Steigerung der Qualität der Lehrlingsaus- und weiterbildung zu erzielen. Das Lehrlings-Crossmentoringprogramm unterstützt dabei die Unternehmen bei der innerbetrieblichen Entwicklung ihrer Lehrlinge und stellt die Rahmenbedingungen für den generationsübergreifenden Austausch zur Verfügung. An der Erstauflage von März 2014 bis März 2015 nehmen 16 Lehrlinge, 16 Peers und 16 Mentorinnen und Mentoren der Rewe International AG, Unicredit Bank Austria, A1, Flughafen Wien sowie der Wiener Städtische Versicherung teil.
Fotocredit: BFI Wien/Weinrich
Bild: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Lehrlings-Crossmentorings am BFI Wien.
Rückfragehinweis:
Mag. Jan Weinrich, MBA
BFI Wien, Pressesprecher
Tel: +43 1 811 78-10355
Mobil: +43 699 168 623 55
Mail: j.weinrich@bfi.wien