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13.07.2017

"Fotografieren kann unglaublich einfach sein"

© Rauchecker Photography

 

„Viele Leute wissen, dass ihnen etwas gefällt, wenn sie es sehen, aber sie würden im Studio nie diese Lichtsituation kreieren können.“ Peter Rauchecker weiß wovon er spricht, schließlich ist er bereits seit über zehn Jahren im Fotografie-Geschäft tätig und unter anderem auch Lehrgangsleiter am BFI Wien. Im Interview erläutert Rauchecker, was für ihn ein gutes Foto ausmacht und erklärt, was sich Interessierte von den Ausbildungen am BFI Wien erwarten können.

Was fasziniert Sie an Fotografie?

Peter Rauchecker: Was mich fasziniert, ist, wie ich mit Licht meine eigenen Ideen umsetzen kann.

Was macht ein gutes Foto aus?

Rauchecker: Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Ein gutes Foto entsteht entweder durch Zufall, oder – in den meisten Fällen – durch gute Planung und viel Übung. Technisch will ich mich nicht auf einen Punkt festlegen, aber ein guter Fotograf oder eine gute Fotografin kann die Technik zu seiner bzw. ihrer Vision passend einsetzen. Wenn ich in den Urlaub fahre und 5.000 Fotos mache, werden sicher ein paar sehr gut sein. Die Kunst ist es, mit wenigen Fotos zum gewünschten Ergebnis zu kommen.

Was entgegnen Sie Menschen, die sagen: „Das kann doch jeder! Fotografieren ist einfach.“?

Rauchecker: Fotografieren kann unglaublich einfach sein. Aber ein Foto zu reproduzieren, zum Beispiel Produktfotos für einen Kunden, mit genau demselben Licht, dafür braucht es viel Erfahrung bzw. Übung. Viele Leute wissen, dass ihnen etwas gefällt, wenn sie es sehen, aber sie würden im Studio nie diese Lichtsituation kreieren können. Was auch sehr oft unterschätzt wird, ist die Arbeit mit der Masse an Bildern.

Was muss ich unbedingt mitbringen, wenn ich Fotografin/Fotograf werden möchte?

Rauchecker: Den Wunsch, Sehen zu lernen würde ich sagen. Die Technik gehört dazu, aber die alleine macht es nicht aus. Es ist die Idee, die Vision. Dann drückt man entweder im richtigen Moment ab, das ist mehr ein Glücksspiel, oder ich plane das. Dann weiß ich zum Beispiel, wann der Sonnenuntergang perfekt ist und fahre genau dann hin.

Was halten Sie eigentlich von Handy-Kameras, Instagram-Filtern und Co.?

Rauchecker: Hat absolut seine Berechtigung und ist auch wichtig. Das gehört zum Repertoire von guten Fotografinnen und Fotografen dazu, dass man sich damit auskennt, falls so ein Stil gewünscht wird. Instagram hat viel mit Zielgruppenorientierung zu tun, wenn man zum Beispiel bloggen will.

Sie leiten am BFI Wien sowohl das Einstiegsseminar als auch den Diplomlehrgang. Was können sich Interessierte von den Kursen erwarten?

Rauchecker: Im Schnupperkurs bekommt man einen Einblick, lernt die grundlegenden Techniken und bekommt einen Überblick, welche Möglichkeiten es in der Fotografie gibt, damit man herausfindet, welcher Bereich einen mehr interessiert. Außerdem macht man dort erste Erfahrungen mit der Studiofotografie. Der Diplomlehrgang ist viel mehr begleitendes Lernen, es geht darum, den Kursteilnehmerinnen und –teilnehmern zu helfen, ihre Ideen nach ihren Vorstellungen umzusetzen. Am Schluss sollen alle ein Projekt aus dem Fotobereich präsentieren können, der ihr oder ihm wichtig ist. Nicht nur technisch, sondern auch kreativ.


 

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