Vorbereitungslehrgang für FremdenführerInnen im neuen Gewand
Warum dauert der Vorbereitungslehrgang am BFI Wien nun 2 Semester?
Katharina Saudino: Die Idee war, einige Inhalte neu zu gewichten. Ganztagsexkursionen in andere Bundesländer (Salzburg und Steiermark), der Selbstpräsentation-Workshop und ein paar Stunden der mittelalterlichen Kunstgeschichte und Geschichte wurden gestrichen bzw. gestrafft. Themen wurden herausgenommen, die einfach nicht prüfungsrelevant waren. Die Samstage wurden im zweiten Teil des Kurses aufgestockt. Im Prinzip hat sich nicht viel verändert, der Kurs hat 540 statt 600 UE und ist kompakter.
Was ist das Besondere am Konzept?
Katharina Saudino: Wir gehen in der Erarbeitung des Stoffes chronologisch vor. Im Laufe des Lehrgangs wird man theoretisch, aber auch praktisch an den Beruf herangeführt. Im zweiten Teil des Lehrgangs liegt der Schwerpunkt auf der Beherrschung der Materie und der praktischen Anwendung im Beruf. Wir legen großen Wert auf fundierte Wissensvermittlung und praxisrelevante Umsetzung. Das Ziel ist, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Befähigungsprüfung bestehen und gleichzeitig sofort als Fremdenführerin oder Fremdenführer arbeiten können.
Wer unterrichtet im Lehrgang?
Katharina Saudino: Der Lehrkörper besteht aus langjährigen Fremdenführerinnen und Fremdenführern mit akademischer Ausbildung. Einige unserer Vortragenden sind selbst Mitglieder der Prüfungskommission.
Habe ich schon während der Ausbildung die Möglichkeit für die Praxis zu üben?
Katharina Saudino: Sicherlich werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern - vor allem im zweiten Teil des Kurses - die Möglichkeiten gegeben, das Erlernte zum Besten zu geben. Dies geschieht in Form von Praxis-Einheiten zu Fuß und im Bus, auf die man sich vorbereiten kann. Es wird aber niemand dazu gezwungen. Man kann auch mit Freunden und Familie durch die Stadt oder durch das Museum gehen und sich als Fremdenführerin und Fremdenführer jederzeit ausprobieren.
Welche Eigenschaften sollte ein/e „gute/r“ FremdenführerIn mitbringen?
Katharina Saudino: Gute Fremdenführerinnen und Fremdenführer sollten körperlich fit, mehrsprachig, lernbereit, freundlich und humorvoll sein.
Gibt es nicht schon genug FremdenführerInnen in Wien?
Katharina Saudino: In den 18 Jahren als Lehrgangsleiterin hat sich einiges in dieser Branche geändert. Es finden weniger Kongresse mit touristischem Programm statt, dafür stieg in den letzten Jahren die Anzahl der Flusskreuzfahrtschiffe wesentlich. Diese bieten vielen Fremdenführerinnen und Fremdenführern Aufträge in der Hauptsaison von Mai bis September. Da gibt es sogar manchmal Engpässe und es werden händeringend Kolleginnen und Kollegen gesucht. Dafür ist in den Wintermonaten nicht viel zu tun. Da ist Kreativität und Netzwerken angesagt! Als Selbstständigem sind einem da keine Grenzen gesetzt.
Nährere Informationen zum Lehrgang finden Sie unter "Vorbereitungslehrgang zur/m FremdenführerIn".