Interview mit Mag. Katharina Saudino, Lehrgangsleiterin der Ausbildung zum/zur Fremdenführer/Fremdenführerin
- Wie sehen Sie die Zukunft des Fremdenführerberufes nach der Pandemie – gibt es eine?
Diese Frage kann ich zu 100 % mit ja beantworten. Unsere Tätigkeit spielt eine wichtige Rolle im Ablauf eines Wien-Besuches, in den Landprogrammen der Kreuzfahrtschiffe und in der Freizeitgestaltung der lokalen Bevölkerung.
- Wie kommt man zu seinen Aufträgen bzw. wie lange im Vorhinein kann/muss man planen?
Man bewirbt sich bei Incoming-Agenturen und Reisebüros, gestaltet seine eigene Website, interagiert in Netzwerken und positioniert sich richtig in den sozialen Medien. Aufträge kommen immer öfter kurzfristig. Am besten man plant seinen eigenen Urlaub langfristig und bleibt verfügbar.
- Gibt es nicht schon genug Fremdenführerinnen und Fremdenführer?
Es gibt sicherlich genügend außerhalb der Hauptsaison. In den Spitzenzeiten werden gute Fremdenführerinnen und Fremdenführer händeringend gesucht.
- Was waren Ihre größten Herausforderungen in Ihrer über 20-jährigen Berufslaufbahn?
Der Beruf fordert viel Flexibilität. Man arbeitet zeitweise ganztags, an den Wochenenden, abends und auch an den Feiertagen. Es war schwer, sich gleichzeitig um den Haushalt und die Kinder zu kümmern.
- Nach der Durchführung von zwei Lehrgängen – großteils virtuell - während der Covid-Krise, was ist Ihr Fazit/Ihr Erkenntnisgewinn?
Dass der Mann von der Lotterie recht hat: Alles ist möglich! Mit Kreativität, der Unterstützung des Büro-Teams und dem Zusammenhalt unseres BFI-Trainerinnen- und Trainer-Teams haben wir alles umgesetzt, was gegangen ist – online, aber auch in Präsenz.
- Ist eine Absolvierung einer Ausbildung momentan überhaupt sinnvoll?
Selbstverständlich ist das sinnvoll. Der Tourismus kommt schneller zurück als man denkt. Je früher man mit der Ausbildung anfängt, desto besser.
- Worauf wird in der BFI-Ausbildung besonderer Wert gelegt?
Neben einer fundierten fachlichen Ausbildung legen wir großen Wert auf Praxisrelevanz. Regelmäßige Teilnahme und Mitarbeit beim Unterricht und an den Exkursionen sind uns wichtig, denn das fördert den Kontakt unter Kolleginnen und Kollegen bzw. unter Trainerinnen und Trainern.