Gut ausgebildete GastronomInnen heiß begehrt
Das eigene Lokal ist der Traum vieler. Viel zu oft platzt dieser Traum aber auch und endet im Debakel. Der Grund dafür? Nur gut kochen und Leute bewirten reicht nicht aus, um in der Gastronomie oder Hotellerie bestehen zu können. Dementsprechend wird auch ganzheitlich geschultes Personal, das alle Bereiche aus dem Effeff kennt, händeringend gesucht, erzählt der Lehrgangsleiter des BFI Wien Diplomlehrgangs Betriebsleiterin für Gastronomie & Hotellerie, Markus Österreicher, im Gespräch über Schulungsinhalte, Jobaussichten und Herausforderungen.
Welche Bereiche in einem Hotel- und/oder Gastronomiebetrieb liegen in der Verantwortung eines Betriebsleiters?
Die ganzheitliche Ausbildung zum Betriebsleiter umfasst alle Bereiche eines Betriebes, angefangen von den operativen Outlets, wie beispielsweise Küche, Service, Rezeption, Bar, etc. bis hin zu den internen Büros und Organisationsabteilungen eines Unternehmens. Der heutige Betriebsleiter stellt demnach die rechte Hand des Eigentümers bzw. Geschäftsführers dar, und ist somit für den gesamten Betrieb verantwortlich. Dementsprechend wurde das Ausbildungskonzept erstellt.
Wo lauern die größten Risiken und Gefahren in der Branche?
Die wohl größte Herausforderung liegt heutzutage in der Personalbeschaffung. Statistiken zeigen, dass immer weniger Lehrberufe in der Hotellerie bzw. Gastronomie angestrebt werden. Auch wechseln viele Gastronomen nach ihrer Ausbildung die Branche. Ein Fokus liegt daher im Bereich der Mitarbeiterführung. Davon abgesehen sind die höchsten operativen Kosten in den Mitarbeiteraufwänden zu finden, wobei generell auf ein gut abgestimmtes Controlling-System zu achten ist.
Was ist das Besondere an diesem Ausbildungskonzept? Wo liegen die Schwerpunkte?
Die Ausbildung zum diplomierten Betriebsleiter ist kein theoretisches Konzept, sondern eine praxisnahe Weiterbildung. Neben Kennzahlen, die es in der Gastronomie nur selten gibt, werden operative Konzepte vorgestellt, um Strategien und Konzepte bestmöglich umsetzen zu können. Neben den wichtigsten Instrumenten, die ein Betriebsleiter benötigt, werden auch Schwerpunkte in rechtlichen Aspekten gesetzt. Die wichtigsten Inhalte im Steuerrecht, Arbeitsrecht und Unternehmensrecht sollen die künftigen Betriebsleiter ideal auf die täglichen Herausforderungen vorbereiten. Zudem sind Schwerpunkte im Controlling, Marketing und in der Unternehmensführung gesetzt.
Aus welchen Bereichen kommen die Lehrenden in diesem Diplomlehrgang?
Die Vortragenden sind spezialisiert in den jeweiligen Bereichen, kommen aus der Praxis und sind überwiegend selbstständig.
Beispielsweise ist Mag. Klaus Pollhammer selbstständiger Unternehmensberater und unter anderem auf Controlling spezialisiert, betreut Großfirmen und hat rund 2 Jahrzehnte Berufserfahrung auf diesem Gebiet. Frau Fasching ist ebenso Unternehmerin und führt ein Restaurant mit eigenem Cateringbetrieb. Darüber hinaus ist sie selbstständige Unternehmensberaterin mit den Schwerpunkten Marketing & Social Media.
Ich selber habe rund 25 Jahre Berufserfahrung in der gehobenen Hotellerie und Gastronomie im In- und Ausland, davon rund acht Jahre als selbstständiger Unternehmensberater mit den Schwerpunkten F&B Management, Unternehmensführung & Controlling.
Für wen ist diese Ausbildung geeignet? Wer kann wie davon profitieren?
Die Ausbildung richtet sich an Führungskräfte, Betriebsleiter und an jene Personen, die künftig als Führungskraft bzw. als Betriebsleiter fungieren möchten. Die Teilnehmer profitieren von den zahlreichen Praxisbeispielen, die mit der Theorie verknüpft werden sowie von zahlreichen Kontakten, die in dieser Branche unumgänglich sind.
Sie sind mit Top-Gastronomiebetrieben in Kontakt – wie stehen die Jobchancen?
Die Jobchancen, speziell für Absolventen, sind heutzutage überdurchschnittlich gut. Da, wie eingangs erwähnt, ein massiver Fachkräftemangel in ganz Österreich besteht, sind ausgebildete Gastronomen am Arbeitsmarkt nicht nur heiß begehrt, sie werden auch überdurchschnittlich gut bezahlt!