Wir arbeiten ein volles Jahr für diese Veranstaltung
Kitzbühel – kaum ein anderer Ort auf der Welt lässt Wintersportfans so sehr mit der Zunge schnalzen. Doch die legendäre „Streif“ ist nicht nur aus sportlicher Sicht ein Spektakel – die verschiedenen Events und Partys ziehen insgesamt um die 100.000 Gäste an. Damit alles glatt über die Bühne geht, braucht es ein top vorbereitetes Organisations-Team: Einer der Menschen, die im Hintergrund für einen reibungslosen Ablauf sorgen, ist Peter Feeg. Feeg, der den Eventmanagement-Lehrgang am BFI Wien leitet, hat schon 20 Hahnenkamm-Wochenenden hinter sich. Ursprünglich war er Leiter der Öffentlichkeitsarbeit, seit vorigem Jahr ist er der Chef des Startbereichs, wo abgesehen vom eigentlichen Renngeschehen eigene Events (Abendgala, Business to Business-Events etc.) stattfinden. Im Interview gibt Feeg Einblick hinter die Kulissen des Großevents in Kitzbühel und klärt über die größten Herausforderungen im Eventmanagement-Bereich auf.
Was war in 20 Jahren Kitzbühel Ihr einprägsamstes Erlebnis?
Peter Feeg: Schwierig zu sagen! Einerseits ist die Rennatmosphäre ein prickelndes Erlebnis der besonderen Art, andererseits ist die Begegnung mit Prominenten wie den Rennsportgrößen oder Arnold Schwarzenegger und vielen anderen immer wieder aufregend.
Wie viel Vorbereitungszeit benötigt so ein Megaevent?
Feeg: Wir sagen immer: „Nach dem Rennen ist vor dem Rennen“! Das heißt, dass unmittelbar nach der Nachlese über das vergangene Rennen schon die Vorarbeiten für das nächste Hahnenkamm-Event beginnen. In unterschiedlicher Intensität arbeiten wir ein volles Jahr für diese Veranstaltung.
Wie viele Menschen arbeiten mit Ihnen?
Feeg: Am Hahnenkamm-Wochenende arbeiten rund 1.500 Menschen für das Rennen. Das Leitungsteam besteht aus ca. 60 Teamleitern. Zu meinem Team gehören neun Mitarbeiter: Startrichter, Catering, Security, Technik und Büro.
Was sind die größten Herausforderungen bei einer Veranstaltung dieser Größenordnung?
Feeg: Herausforderungen gibt es viele! Natürlich ist das Wetter bei einer Freiluftveranstaltung immer ein nur schwer kalkulierbarer Faktor. Bei Verschiebungen gilt es, das Publikum bei Laune zu halten und die Stimmungskurve hoch zu treiben. Verkehrsprobleme und Parkplätze für bis zu 50.000 Besucher am Samstag müssen ebenfalls gelöst werden. Und dann gilt es noch für ein friedliches Nebeneinander der 9.000 Einwohner von Kitzbühel mit den vielen Gästen – ca. 100.000 zwischen Freitag und Sonntag – zu sorgen.
Was fasziniert Sie am Eventmanagementbereich im Allgemeinen?
Feeg: Wenn sich unsere Gäste aufgrund der Planung und des Ablaufs wohlfühlen und den Event mit einem Hochgefühl verlassen.
Welche wichtigen Aspekte des Eventmanagements werden von Außenstehenden/Laien gerne unterschätzt?
Feeg: Jeder Event, der oft nur wenige Stunden dauert, braucht eine lange Vorbereitungszeit, bei der es oft auch einige Rückschläge zu verkraften gilt. Und ein fundiertes Wissen um die Rechtslage beugt einem unliebsamen Einschreiten der Behörden vor.
Ist jeder für das Eventmanagement geeignet? Oder was muss ich unbedingt mitbringen, damit ich in diesem Feld reüssieren kann?
Feeg: Eigenschaften wie Kreativität, Bereitschaft zu akribischer Planung und Improvisationstalent sind gefragt. Aber auch Teamgeist, Belastbarkeit und Durchhaltewillen sind wichtig, um bei manchmal widrigen Umständen eine Veranstaltung zum Erfolg zu führen.
Warum sollten sich Interessierte für eine Ausbildung am BFI Wien entscheiden?
Feeg: Die Praxisnähe dieses Lehrganges ist sicher einzigartig. Alle Referenten leben in ihrem Berufsfeld das aus, was sie im Rahmen ihrer Lehrveranstaltungen vermitteln und schöpfen dabei aus ihrer reichen Erfahrung. Und vor allem das Praxisprojekt, das von den Teilnehmern im Laufe des Lehrganges auf die Beine gestellt werden muss, bietet einen einmaligen Einblick in die Realität des Eventmanagements.