Großer Besucherandrang beim Tag der offenen Tür 2014 am BFI Wien
Mit bunten Luftballons und einer gut gefüllten Schultüte empfing das BFI Wien Besucher und Interessierte zum Tag der offenen Tür 2014. So waren die Gäste gut gerüstet für das dicht gedrängte Informationsprogramm und die Gesprächsrunden zu aktuellen Themen. Über 700 Besucher kamen, um sich über das Bildungsprogramm des BFI Wien zu informieren. Der Andrang war besonders groß bei der Bildungsberatung. Hier wird über die 4.000 Kurse und Lehrgänge des BFI Wien aus den unterschiedlichsten Wissensgebieten informiert, von Sprachen über Gesundheit und Wirtschaft bis Technik. Kursangebote gibt es für alle Bildungsniveaus, vom Nachholen des Hauptschulabschlusses bis hin zur Management-Fortbildung.
Große Nachfrage gab es auch für Ausbildungen für Pflegeberufe, Kindergartenassistenz und den Diplomlehrgängen Web und Traffic Management und Social Media ManagerIn. Fröhliches Stimmgewirr ertönte aus dem Bereich der Sprachenberatung, ein Schwerpunkt der Infoangebote. Einstufungstests in Deutsch, Englisch, Russisch, Spanisch und Details zu Cambridge Sprachenzertifikaten zogen viele Besucher an. Informationen über Diplomlehrgänge und Ausbildungen waren den ganzen Tag über stark frequentiert.
An Ständen präsentierten sich die Schulen des BFI Wien, die Jugendwerkstatt, die Überbetriebliche Lehrlingsausbildung (ÜBA), die Integrative Berufsausbildung (IBA), die Arbeiterkammer (AK), der Wiener Arbeitnehmer Förderungsfonds (WAFF) und Job-TransFair. Business Talk: "Die Schalter in den Köpfen umlegen!" BFI Wien Geschäftsführerin Dr. Valerie Höllinger begrüßte das Publikum und sie versprach ein "brennendes Thema". "Arbeiten über 50 - Braucht es ein Generationenmanagement in Unternehmen?" wurde im Business Talk mit spannenden Fakten aus Wirtschaft und Wissenschaft aufbereitet.
Der Sozialwissenschaftler Prof. Dr. Bernd Marin gab in seiner Keynote einen Überblick über die aktuelle Situation. In Österreich sind aus der Gruppe der 55-60jährigen 60% nicht mehr im Arbeitsmarkt vertreten, aus der Gruppe der über 60jährigen arbeiten 94% nicht mehr. Er lenkte den Blick auf die große Gruppe der Berufsunfähigen, die 2-3x so hohe Kosten wie Arbeitslose und Erwerbslose verursachen. Marins Bonus-Bonus-Modell sieht eine Lösung in einer 4-Tage-Woche und in einer Arbeitszeitflexibilität, die auch Modelle mit 25 und 28 Stunden anbietet.
Mag. Sabine Mlnarsky-Bständig berichtete aus der Praxis des Unternehmens AUA und betonte, dass ältere Arbeitnehmer mit dem Bonus der langen Erfahrung gleich flexibel und gleich fit in technischen Belangen sind wie jüngere Arbeitnehmer. Der einzige Unterschied liege in den Kosten - ein wirtschaftlich schwerwiegendes Argument bei der Einstellung.
Als Coach ist Mag. Herbert Korvas mit weiterführenden Maßnahmen für ältere Arbeitnehmer befasst. Er stellte die aktuellen Angebote des BFI Wien vor, wie den Diplom-Lehrgang "Generationenmanagement" und "Innovatives Coaching 50+". Mag. Franz-Josef Lackinger, Geschäftsführer des BFI Wien, betonte zur Thematik der Seniorität die Schwierigkeit für Unternehmen, eine Umkehr von teuren alten Arbeitsverträgen zu erreichen.
Weiters strich Mag. Franz-Josef Lackinger heraus, dass sich eine 1-jährige Facharbeiterausbildung in kürzester Zeit amortisiert im Gegensatz zu Arbeitslosengeld und entgangener Sozialversicherung. War es vor 20 Jahren noch schwer vorstellbar, einen 50jährigen Maurer umzuschulen, so ist heute die Bedeutung und Notwendigkeit von Weiterbildung und lebenslangem Lernen unumgänglich. "Die Schalter in den Köpfen umlegen!" war das Resümee, das die fachkundige Moderatorin und Puls4 Info-Chefin Corinna Milborn aus der lebhaften Diskussion zog.
Leidenschaft als Motivation für ein erfülltes Arbeitsleben
Die jugendlichen Besucher des Tages der offenen Tür 2014 beim BFI Wien holten sich Motivation und Tipps aus der Praxis bei den "Persönlichkeiten im Gespräch". Für Delna Antia und Amar Rajkovic, stellvertretende Chefredakteure des Stadt-Magazins biber, des ersten transkulturellen Magazins für neue Österreicher (Wiener mit Migrationshintergrund), sind Grenzen nicht mehr real existent. Diese multiethnische Community transportiert das Lebensgefühl einer neuen Generation, der die Welt offensteht.
Ein Pionier ist Biobauer Christian Zoubek vom BioHof ADAMAH im Marchfeld, bekannt von den mit Bio-Gemüse und Obst gefüllten "Kistl'n", die komplett mit Rezepten ausgeliefert werden. "Diese Arbeit lohnt sich", ist Christian Zoubek überzeugt und berichtete von seinen unzähligen Jobs, bevor er jetzt am elterlichen Biohof das Richtige gefunden hat: "Arbeitswechsel sind eine Art Ausschließungsprozess, die helfen, das Richtige zu erkennen. Denn nur das gibt Kraft und stärkt die Motivation für die tägliche Arbeit!"
Lange gesucht hat auch Christian Anderl, bis er jetzt als Fotograf und Videoproduzent seine Bestimmung gefunden hat. Als ehemaliger Radiomoderator weiß er, dass auch das Leben als "bunter Vogel" harte Arbeit ist und viel Motivation braucht. Für sein neuestes Projekt "Shootcamp" dagegen ist es die Leidenschaft, die ihn antreibt.
Mit Netzwerken quer durch alle Generationen hindurch klang der Tag der offenen Tür 2014 am BFI Wien aus - zum Start in einen heißen Bildungsherbst!
Alle Fotos: Copyright BFI Wien, Fotografen: Ludwig Schedl, Marko Zlousic
Unter den folgenden Links geht es zur BFI Wien Bildgalerie auf Flickr, der offiziellen APA-Fotogalerie des Tag der offenen Tür des BFI Wien 2014 und der Veranstaltungsgalerie auf Leadersnet.at.
Unter dem folgenden Link finden Sie den Nachbericht aus den Jahr 2013.